Oder: Spaziergang auf der Straße
Am Samstag war Jom Kippur, der höchste jüdische Feiertag. An diesem Tag steht das öffentliche Leben in Israel komplett still - alle Läden und Restaurants sind geschlossen, es fahren keine Busse und Taxen, Fernsehen und Radio strahlen keine Sendungen aus. Auch lassen die meisten Leute am Feiertag ihr Auto stehen, sodass die Straße den Fußgängern, Radfahrern und Skatern gehört.
Jüdische Feiertage beginnen am Vorabend. Demnach waren bereits am Freitag um 14 Uhr alle Läden geschlossen, und in den nächsten Stunden kam dann auch der Verkehr zum Erliegen. Abends haben wir uns entschieden, einen kleinen Spaziergang zu unternehmen, und zwar auf der Straße parallel zum Strand, die in der Regel so stark befahren ist, dass man sie als Fußgänger kaum überqueren kann.
Da war vielleicht was los! Ich hatte nicht erwartet, dass so viele Menschen unterwegs sind. Von Rennradfahrern bis zu kleinen Kindern mit dem Roller waren sie alle auf der Straße. Zwar gab es keinen Verkehrslärm, aber insbesondere die ausgelassen spielenden Kinder haben dafür gesorgt, dass es keinesfalls leise war. Die Atmosphäre war toll. Alle Leute - unabhängig davon, ob sie den
Feiertag begehen - haben es genossen, die Straßen ganz für sich zu
haben.
Wir waren zu fünft unterwegs - außer mir ein weiterer Hostel-Gast, zwei Hostel-Volunteers und ein Einheimischer. Irgendwann haben wir uns entschieden, es vielen Leuten gleichzutun und uns auf die Straße zu setzen - wenn schon, denn schon! Wir haben ein paar lustige Handyfotos gemacht, schließlich muss man ja dokumentieren, wie man auf der am meisten befahrenen Straße Tel Avivs eine Runde chillt. Bestimmt kursieren diese Bilder jetzt schon auf der facebook-Seite des Handybesitzers...
Auf die Feiertage!
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