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Sonntag, 13. Oktober 2013

Nachtwanderung

Oder: "Aber ich studier nicht Medizin."

Vorgestern postete eine Studienanfängerin ganz panisch in der Facebook-Erstigruppe, dass sie erst heute in der Uni-Stadt ankomme und dringend einen Schlafplatz benötige. Da ich weiterhin auf Mitbewohnersuche bin* und somit ein freies Bett abzugeben habe, habe ich ihr kurzerhand geschrieben, dass sie erstmal bei mir unterkommen kann. Sie ist dann gestern angekommen, wurde von ihrer Mutter hergefahren, beide waren mir natürlich dankbar. Die Dankbarkeit hat sich in einem Marmeladenglas voller Pralinen geäußert - wäre doch nicht nötig gewesen!

Sie studiert hier Medizin und hat erst am Dienstag im Losverfahren ihren Studienplatz bekommen. Ich bin wirklich froh, dass ich so früh von meinem Studienplatz wusste, denn es ist wirklich kein Vergnügen, jetzt noch in irgendeiner Stadt ein Zimmer oder eine Wohnung finden zu wollen. Natürlich hatte sie schon einen Plan B, war bereits in ihrer Heimatstadt für Biologie eingeschrieben und bekam die Zusage für Medizin, während sie beim Kennenlernfrühstück der Biologen saß.

Diese Woche war die sogenannte O-Woche, das ist diese unglaublich lustige Veranstaltung, bei der alle Erstis Stadtrallyes, Kneipentouren und Nachtwanderungen mit ihrer Fachschaft unternehmen. Ich war nur bei der studiengangsspezifischen Infoveranstaltung für meinen Studiengang und hab den Rest der O-Woche den Erst-Erstis überlassen. 

Nun fragte mich die temporäre Mitbewohnerin, ob ich nicht Lust hätte, bei der Nachtwanderung der Mediziner mitzugehen. Da ich für den Abend nichts geplant hatte, habe ich einfach zugesagt. Am vereinbarten Startpunkt trafen wir dann auf etwa 100 Medizin-Erstis, von denen sich einige schon aus anderen Veranstaltungen kannten; die Mitbewohnerin und ich hingegen waren Frischlinge. Ich habe dann ein Mädchen entdeckt, das sich das freie Zimmer in meiner WG angesehen hatte, und wir haben uns ihrer Clique für den Rest des Abends angeschlossen. 

Ich habe mich immer mit meinem Vornamen und dem Zusatz "... aber ich studier gar nicht Medizin" vorgestellt, was natürlich für etwas Verwirrung gesorgt hat. Auch als Eindringling wurde ich von den Medizinern nett aufgenommen, ich bin ja schließlich ein umgänglicher Mensch und beiße nicht. Außerdem bin ich eine Bereicherung für jedes Flunkyball-Team - getroffen habe ich zwar nicht, als ich mit mit dem Werfen am Zug war, aber immerhin ging mein Wurf nicht ganz so weit daneben wie bei einigen anderen Spielern.

Wir haben natürlich nicht nur Flunkyball gespielt, sondern sind auch tatsächlich ein wenig gewandert. Ziemlich kalt war es gestern, sodass ich froh war, mir vorgestern vorsorglich Handschuhe gekauft zu haben. So eine Nachtwanderung ist auch eine schöne Art, seine neue Stadt und ihre Umgebung kennen zu lernen. Ich bin sonst nicht so fürs Wandern zu haben, aber in einer großen Gruppe machts schon Spaß. Die meisten Teilnehmer waren am Zielpunkt ziemlich durchgefroren, sodass wir uns umso mehr über den Glühweinausschank gefreut haben. Zurück ging es dann faulerweise mit dem Bus. Einer der Vorteile von Studentenstädten ist ja, dass das Busnetz meistens gut ausgebaut ist, sodass auch vom Stadtrand nachts um eins noch Busse in die Innenstadt fahren - in meiner Heimatstadt wäre ich da aufgeschmissen.

Morgen hat das süße O-Wochen-Leben ein Ende - die Lehrveranstaltungen gehen los, worauf ich schon ganz gespannt bin.

Auf die O-Woche!

* Ich habe mich schon entschieden, aber die Wunschkandidatin meldet sich erst morgen zurück. Wenn sie absagt, habe ich genug andere Kandidaten in der Hinterhand.

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Gibt es noch andere Bewerber?

Oder: Auf der Suche nach einem Mitbewohner

Als ich gerade in Tel Aviv unterwegs war, klingelte mein Handy. Der Mitbewohner war am anderen Ende, teilte mir mit, dass er zum Oktober ausziehen werde, um sein Glück in Berlin zu finden. Ja, aus allen deutschen Uni-Städten führen Einbahnstraßen nach Berlin. Dass er auf Jobsuche sei und bei Erfolg wohl ausziehen würde, hatte er mir schon bei meinem Einzug gesagt. Seine Ankündigung kam daher nicht unbedingt überraschend, war aber auch nicht das, was ich mir für meinen Urlaub gewünscht habe.

Der Mitbewohner hat sich dann darum gekümmert, eine Anzeige auf einem einschlägigen WG-Portal zu schalten, und innerhalb von zwei Tagen erreichten uns mehr als vierzig Anfragen. Klar, die Lehrveransaltungen gehen in einer Woche los und noch immer sitzen überall im Land Studenten mehr oder weniger auf der Straße. Mit ungefährt zwanzig Leuten habe ich dann für diese Woche Besichtigungstermine ausgemacht und hoffe nun, dass jemand dabei ist, mit dem ich gerne die nächsten Semester eine Wohnung teilen möchte.

Unter den Bewerbern sind viele Erstis, die natürlich noch wenig Erfahrung haben, was die WG-Suche angeht. Da war ich, wie ich schon schrieb, nicht anders. Besonders goldig fand ich einen, der mich fragte, ob es denn außer ihm noch andere Bewerber geben. Nein, natürlich bist du der einzige Interessent für ein tageslichtdurchflutetes 21-qm-Zimmer mit Parkettboden in zentraler Lage!

Bis jetzt hätten heute schon drei Kandidaten vorbeikommen sollen. Aufgetaucht ist - niemand. Das ist allerdings eher weniger mein Problem, denn ich werde das Zimmer auf jeden Fall los, und bei denen, die bisher zur Besichtigung hier waren, waren auch einige dabei, denen ich zusagen würde. Ärgerlich ist es trotzdem, den ganzen Tag in der Wohnung zu sitzen und vergeblich auf die Leute zu warten. Wahrscheinlich ist das Karma schuld, denn als ich in Frankreich war, bin ich auch zu einem Besichtigungstermin einfach nicht erschienen. What goes around, comes around.

Schön, nach mehreren WG-Marathons mal auf der anderen Seite zu sitzen. Die Leute kommen rein, schauen sich das Zimmer sagen, spulen alle das gleiche Repertoire an Sätzen ab, und dann wird mir klar, dass es genau die Sätze sind, die ich auch schon in so vielen Wohnungen von mir gegeben habe. "Schön, wirklich, und so hell", "Das ist ja echt super zentral", "Ja, Interesse hätte ich auf jeden Fall." 

Und endlich kann ich auch die Frage stellen, die ich bei WG-Besichtigungen immer so schwierig finde - "Und was machst du sonst so?" Ja, was soll man groß machen. Wenn wir ehrlich sind, haben doch die wenigsten von uns ein aufregendes, erwähnenswertes Hobby. Zum Glück sind meine Gesprächspartner bei dieser Frage ähnlich ratlos wie ich. Vielleicht sollte ich mir eine Alternativfrage zulegen, auf die man eher eine sinnvolle Antwort zu geben weiß.

Auf die studentische Wohnungsnot!

Samstag, 7. September 2013

Mitbewohnperson

Oder: "Putzt du gerne?"

Nach meinen Erfahrung mit den Erstis diese Woche kann ich im Nachhinein verstehen, warum viele bestehende WGs ungern Erstsemester aufnehmen. Vor drei Jahren, als ich zum Studienbeginn meine erste WG in der damaligen Uni-Stadt gesucht habe, hat mich das natürlich mächtig geärgert. Viele WGs haben Bewerber ohne WG-Erfahrung von vornherein abgelehnt, andere haben mit der Begründung abgesagt, dass sie sich für jemanden in einem höheren Semester entschieden haben. Nach mehreren Fehlversuchen fand ich dann doch eine WG, die sich allerdings nach kurzer Zeit als wenig angenehm herausstellte. Der folgende Dialog spielte sich in der ersten Woche zwischen mir und einem der beiden Mitbewohner ab.

Ich: Ich putz dann mal den Herd, der sieht ja unmöglich aus.
Mitbewohner: Wieso? Das Essen ist doch im Topf, da ist es egal, wie der Herd aussieht.

Das ist natürlich eine Logik, gegen die der gesunde Menschenverstand nicht ankommt. Den Herd habe ich trotzdem geputzt, und in den folgenden Monaten war ich auch die einzige, die den Herd geputzt hat. Und den Rest der Küche. Und das Bad. Und den Flur. Abgesehen von gelegentlichen Erinnerungen an den von mir erstellten Putzplan hatte ich mit meinen Mitbewohnern nicht viel zu tun. Wir hatten gar keine gemeinsamen Interessen - der eine war ein Verbindungsheini, der gerade mit seiner Diplomarbeit beschäftigt war, und der andere ein sozial inkompetenter Informatiker. Ich habe wirklich nicht gern dort gewohnt. Zum Glück hatte ich das Zimmer nur zur Zwischenmiete, sodass ich wusste, nach meinem Auslandsjahr in eine andere WG oder Wohnung ziehen zu können.

Geplant hatte ich es nicht, aber auch während des Auslandsaufenthalts bin ich umgezogen. Zuerst habe ich bei einer Familie gewohnt und dort Wohnen gegen Hilfe gemacht, das heißt, ich war für die Kinderbetreuung zuständig und habe im Gegenzug ein Zimmer gestellt bekommen. Allerdings wuchsen mit die Pflichten dort bald über den Kopf, weil ich so eingespannt war wie ein normales Au-Pair-Mädchen und gleichzeitig die französische Uni wuppen musste. Daher bin ich nach fünf Monaten ausgezogen und hatte ein grandioses Abenteuer vor mir. Zimmersuche in Paris.

Dort gibt es großartige Zimmer! Sehr geräumig und gar nicht teuer. Äh, nee, sehr teuer und gar nicht geräumig. Mir wurden dort wirklich abenteuerliche Kammern angeboten, unter anderem ein unmöbliertes 14-qm-Zimmer im Dachgeschoss, das so viel Schräge hatte, dass man dort nur auf 2 qm aufrecht stehen konnte. Aber viel schöner war ein WG-Angebot: Der Typ, der dort wohnte, war schon Ende 30, behauptete aber in der Internet-Anzeige, dort wohne noch eine weitere Studentin. Als ich mich vorstellte, war von der zweiten Studentin keine Rede mehr. Stattdessen war seine erste Frage, ob ich gerne putze. Sucht er eine Reinemachfrau oder eine Mitbewohnerin? Mir war schnell klar, dass ich dort nicht einziehen würde, und hatte dementsprechend auch keine Fragen mehr. Er sagte dann: "Aber es ist ganz wichtig, dass man Fragen stellt! Vielleicht bin ich ja so einer, der nachts in dein Zimmer kommt und dir beim Schlafen zusieht." Nichts wie weg!

Ich habe dann letzten Endes ein kleines Appartement für mich allein gefunden, zwar nicht billig, aber ich zahle lieber etwas mehr und habe dafür meine Ruhe vor Mitbewohnmonstern. Wieder zurück in Deutschland, konnte ich mich direkt wieder auf die Suche machen. Da geriet ich wieder an so einen Spezialfall, einen Real-Life-Sheldon (also Cooper, der aus Big Bang Theory). Er hatte tatsächlich eine Mitbewohnervereinbarung, die ich hätte unterzeichnen sollen! Nicht so umfangreich wie Sheldons, aber doch über zwei A4-Seiten. Einige Highlights:
  • Der Abwasch ist innerhalb von 5 bis 10 Minuten nach Beendigung der Mahlzeit zu erledigen.
  • Duschen sind auf maximal 7 Minuten zu begrenzen.
  • Übernachtungsbesuch ist mindestens 24 h im Voraus anzukündigen.
Da wollte ich auch nur noch weg. Zum Glück habe ich dann eine nette Mitbewohnerin gefunden, mit der ich auch mal reden konnte und die meine Vorstellungen von Zusammenleben (und von Putzen!) geteilt hat. Da sie Zahnmedizinerin im 2. Jahr und ich faule Geisteswissenschaftlerin war, hatte sie allerdings immer recht viel zu tun, ist früh ins Bett und morgens früh wieder raus. Insgesamt war es aber eine schöne WG-Zeit.
Den bisher besten Mitbewohner - und das schreibe ich nicht, weil ich weiß, dass er hier mitliest - habe ich jetzt. Wir haben in den letzten zwei Wochen ungefähr drei Mal so viel geplaudert, wie ich mit meinen beiden ersten Pappnasen in einem ganzen Jahr gesprochen habe. Gestern abend klopfte er bei mir und fragte mich, ob ich ihm auf dem Balkon Gesellschaft leiste, während er eine raucht. Ungeachtet der Tatsache, dass meine bisherigen Mitbewohner alle Nichtraucher waren, wäre das in meinen früheren WGs nicht passiert. Find ich gut.

Auf das WG-Leben!

Freitag, 30. August 2013

Die studentische Nabelschnur

Oder: Endlich unabhängig!

Draußen ist bestes Spazier- und Stadterkundungswetter, und was macht die Studentin? Richtig, am Schreibtisch sitzen, an ihrer noch immer nicht fertigen Bachelorarbeit werkeln und sich ab und an im Internet ablenken. Nachdem Leech Block mir bis heute abend Facebook-Verbot erteilt hat, musste ich mir einen anderen Zeitvertreib suchen, der (noch) nicht auf meiner Liste zu blockender Seiten steht. Dabei bin ich über diesen schönen und sehr wahren Screenshot gestoßen.
via lamebook
Der Start ins Studentenleben bedeutet für viele Leute auch den Start in ein Leben unabhängig von Mama und Papa. Oder? Klar, ich kann abends weggehen, ohne dass meine Mutter die üblichen Fragen stellt - Wohin gehst du? Wer geht mit? Wann kommst du wieder? Ich kann Tiefkühlpizzen und Nudeln mit Ketchup essen, bis mir schlecht wird. Ich kann wochenlang keine Wäsche waschen und am Tag der mündlichen Prüfung ohne sauberes T-Shirt dastehen.

Und wer bezahlt? Laut Sozialerhebung des deutschen Studentenwerks geben 87% der Studenten an, dass sie von ihren Eltern mit durchschnittlich knapp 500 € im Monat finanziell untersützt werden. 500 € sind eine ganz schöne Menge - für mein jetziges Zimmer zahle ich 250 € Miete, es bleiben also 250 € für die Lebenshaltungskosten übrig. Das sind gut 8 € am Tag. Damit kann man nicht im Luxus leben, aber doch über die Runden kommen und selbst ohne Job dem Studentenleben fröhnen.

Aber sind wir wirklich unabhängig, wenn wir Monat für Monat darauf warten, dass eine Überweisung mit dem Verwendungszweck "Studentenfutter" auf unserem Konto auftaucht? Was ist, wenn meine Mutter plötzlich ihren Job verliert oder die Oma ins Altenheim kommt und die Eltern auch dafür die Kosten übernehmen müssen? Die meisten Studenten halten es für selbstverständlich, dass die Eltern Monat für Monat zahlen. Aber damit sind wir, obwohl wir selbst abends um 22 zum REWE laufen und der Kühlschrank nicht von Mama aufgefüllt wird, abhängig von unseren Eltern. Sie könnten uns das Geld streichen, und wo stünden wir dann?

Unsere ganze subjektive Freiheit hängt am Geld der Leute, die uns in der Regel 18, 19, 20 Jahre unseres Lebens tierisch auf die Nerven gegangen sind, uns mit ihren völlig unverständlichen Regeln tyrannisiert haben und ständig absure Erwartungen erfüllt wissen wollten. Beide Seiten lassen los. Und doch verbindet uns die studentische Nabelschnur mit ihnen, durch die Monat für Monat 500 € fließen.

Auf die Eltern!

Donnerstag, 29. August 2013

Rote Fäden und blaue Siebe

Um halb acht wurden meine Möbel geliefert und ruckzuck von den Speditionsmitarbeiten aufgebaut. Währenddessen habe ich mir in der Küche ein studententypisches Abendessen zubereitet. Dabei ist mir aufgefallen, dass die Kontinuität im Detail steckt: Das ist nun die dritte Wohnung in Folge, in der dieses formschöne IKEA-Sieb zur Küchenausstattung gehört.

Von Kisten und Betten, Tischen und Schränken

Oder - Warten auf das Mobiliar.

Am Samstag bin ich umgezogen. Das Prozedere, sein Leben in Kisten zu packen, durch die Gegend zu fahren und an einem anderen Ort wieder auszupacken, ist nicht mehr neu. Dadurch, dass ich im Bachelor für zwei Semester im Ausland war und während des Auslandsaufenthalts auch noch einmal umgezogen bin, bin ich inzwischen ein alter Umzugshase. 

Zum ersten Mal seit dem Beginn meines Studiums vor drei Jahren wohne ich in einem unmöblierten Zimmer. Ich fand es nie schlimm, mit den ausgewohnten Möbeln anderer Leute vorlieb nehmen zu müssen, aber jetzt genieße ich es umso mehr, mir mein komplettes Mobiliar aussuchen und zusammenstellen zu können. Vor einigen Wochen schon habe ich mir bei einem Möbelgeschäft in meiner Heimatstadt ein Bett und einen Kleiderschrank ausgesucht und diese dann in die Filiale des gleichen Geschäfts in die Uni-Stadt bestellt. Einen Schreibtisch, eine Matratze und - für mich unverzichtbar - Bücherregale habe ich dann mit meinen Eltern bei einem örtlichen Möbelgeschäft gekauft und erfolgreich hier aufgebaut.

Nun wohne ich allerdings noch etwas provisorisch, denn die Spedition, die Bett und Schrank bringen soll, liefert nur mittwochs und donnerstags. Am Dienstag hatte ich eine Mitarbeiterin dort an der Strippe, die die Lieferung für Donnerstag zwischen 16 und 19 Uhr ankündigte - eine sehr studentenfreundliche Uhrzeit! (Ich oute mich an dieser Stelle als Langschläferin, die nur äußerst ungern mit den Hühnern aufsteht.)

Seit einer Stunde sitze ich also wie auf heißen Kohlen an meinem neuen Schreibtisch und warte darauf, dass die Lieferung ihren Weg in meine Wohnung findet. Normalerweise säße ich jetzt wahrscheinlich auch hier, würde an meiner leider noch immer nicht fertigen Bachelorarbeit sitzen, Musik hören oder die Nachmittagssonne auf dem Balkon genießen. Aber einfach die Tatsache, dass in den nächsten zwei Stunden - hoffentlich - jemand hier aufschlägt und mich von der Matratzenschlaferei erlöst, macht mich ganz hibbelig. Ich kann mich nicht richtig auf andere Dinge konzentrieren, aus lauter Panik, ich könnte die Türklingel überhören. Das Fenster und die Balkontür sind zu, um dem Straßenlärm zu entgehen, und doch schaue ich alle paar Minuten nach draußen in der Hoffnung, ein Fahrzeug zu sehen, das nach Möbeln aussieht.

Alles nicht so schlimm und sicherlich ein Luxusproblem, aber Frollein Ungeduldig war noch nie die beste Warterin. Däumchen drehen, Tee trinken (nicht zu viel, denn Murphys Gesetz zufolge klingelt die Spedition, wenn ich gerade im Bad bin) und bloggen.

Auf die Geduld!

Nachtrag, 17:40: "Wir kommen ein bisschen später und sind so zwischen 19 und 20 Uhr bei Ihnen."