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Freitag, 22. August 2014

Das ist New York City und ich bin Wanne-Eickel

(Frei nach Kettcar)

Du kriegst die Leute aus dem Dorf, das Dorf nicht aus den Leuten.
Ich musste bis nach New York reisen, um zu verstehen, was Thees Uhlmann mit diesen Zeilen meint. Ein klassisches Dorfkind bin ich, aufgewachsen im dicht besiedelten Rheinland in der Nähe von Köln, nicht. Soll heißen, ich habe in meiner Jugend weder Kühe umgeschubst noch Laternen ausgetreten. Mit diesem beeindruckend urbanen Hintergrund könnte mir selbst Deutschlands größte Stadt nicht das Gefühl geben, eine Provinznudel zu sein.

Seit gut zwei Monaten bin ich nun in New York City und fühle mich zum ersten Mal wie ein Landei. In den ersten zwei Wochen wollte ich einfach nur zurück nach Hause, weil mich die Größe der Stadt erschlagen hat. Ich habe mich unwohl gefühlt, verloren und orientierungslos. Als hätte ich ein Ziel, das ich selbst nicht kenne. Was tun in einer Stadt, in der man niemanden kennt? In diesem Monster, das für die nächsten zweieinhalb Monate so etwas wie ein Zuhause sein soll? Eine Mischung aus Heimweh und Entfremdung machte sich breit und wollte so schnell nicht Platz machen für schöne Momente.

In einer Woche kehre ich der Stadt den Rücken. Sie ist mir ans Herz gewachsen mit all ihrem Lärm und ihrer schrecklichen U-Bahn ("service rating 42 % - poor"). Was ist in den letzten Wochen passiert, das mich diese Stadt zu lieben gelehrt hat?

Einiges habe ich akzeptiert. Im Supermarkt tütet jemand meine Einkäufe für mich ein. Im Restaurant gebe ich mehr Trinkgeld als in Deutschland, auch wenn der Service weniger gut war. Jeder ist mit jedem on first-name terms. An Unterschiede dieser Art gewöhne ich mich schnell. Das allein reicht jedoch nicht aus, um meine anfängliche Ablehnung umzukrempeln. Einen Ort kann ich nur mögen, wenn ich dort positive Erfahrungen mache und dort Leute kenne, deren Gesellschaft ich schätze.

Hierbei hat mir meetup sehr geholfen. In Deutschland eine recht wenig genutzte Plattform, aber ein großes Ding hier in den Staaten, insbesondere in New York. Für alle möglichen Interessen werden dort Treffen organisiert, manche regelmäßig, manche einmalig. Drei Mal war ich schon bei der polyglot bar, bei der man sich trifft, um seine Fremdsprachen zu pflegen. Ich habe Outdoor-Yoga im Union Square Park gemacht, war auf einer rooftop farm in Queens und habe mich mit anderen Schreiberlingen zu einem Schreibmarathon getroffen, wo auch dieser Text entstanden ist. Sechs Stunden lang haben wir konzentriert geschrieben und den großartigen Kaffee der Brooklyn Roasting Company geschlürft - dafür hat sich der einstüdige Subway-Höllenritt wirklich gelohnt!

#coffe #writing #blessed würde ich schreiben, wenn das hier instagram wäre. Meine drei neuesten instagram-Fotos gibt es übrigens hier rechts zu sehen.

Auf das dépaysement!

Mittwoch, 14. Mai 2014

Like a Phoenix

Oder: Von Conchita, Europa und der Genderbinarität

Erinnert sich noch jemand an Wild Girls, diesen unsäglichen neokolonialistischen Mist, der letztes Jahr in der Flimmerkiste lief? Eine Mischung aus Neugier und Langeweile hat mich dazu verleitet, auch mal reinzuschauen. Tussi, Tussi, Tussi mit Bart - äh, Moment. Eine der jungen langbeinigen Schönheiten überrascht mit erstaunlich viel Gesichtsbehaarung. Schnell nachschauen,wer das denn ist. Conchita Wurst, Kunstfigur des Österreichers Tom Neuwirth. Ich habe Frollein Wurst dann irgendwo im Hinterkopf abgelegt und bin zur Tagesordnung übergegangen.

Am Samstag hat Conchita nun für Österreich den Eurovision Song Contest gewonnen. Und alle so yeah. Der ESC wird mehr denn je zum Politikum erhoben, die Abstimmungsergebnisse spiegeln angeblich das wider, was in den Köpfen Europas vorgeht. So zumindest wurde das schlechte Abschneiden Deutschlands letztes Jahr erklärt - die paar Punkte, die Cascada bekommen hat, galten unserer Kanzlerin. Dieses Jahr sind die Medien ganz aus dem Häuschen, weil erstmals eine Person außerhalb der Genderbinarität gewonnen hat, also jemand, der sich nicht eindeutig einem der beiden sozialen Geschlechter männlich oder weiblich zuordnet.
 
Das ist großartig. Ich freue mich für Conchita. Conchita hat gut gesungen und verdient gewonnen. Ihr Sieg ist ein Sieg für alle, die Gender als Kontinuum sehen und nicht als Dichotomie. Ein Sieg für alle, die sich selbst nicht in den Kategorien weiblich und männlich wiederfinden. Von mir aus auch ein Stinkefinger für Putin und seine Anti-Homosexuellen-Politik. Was Conchitas Sieg nicht ist: Ein Zeichen von Toleranz und Respekt im ach-so-vereinten Europa. Ein völlig intransparentes Abstimmungsergebnis bei einem europaweiten Gesangswettbewerb sagt wenig bis nichts über die tatsächliche Stimmungslage aus. Wie viele Leute haben für Österreich gestimmt, nicht für Conchita? Wie viele haben für sie gestimmt, weil sie gut gesungen hat? Wie viele, weil sie meinen, damit die LGBTQIA-Community zu unterstützen? Und wie viele haben es einfach for the lulz getan, wie seinerzeit bei Lordi (Nicht zu verwechseln mit Lorde!)?

Conchitas Sieg ist ein Schritt in die richtige Richtung. Tom hat Conchita auf diese Bühne geschickt und damit Mut bewiesen. Conchita "sang for everyone who has ever been made to feel ashamed or afraid for being different", schreibt der Guardian in einem sehr gelungenen Artikel.

Aber: Auf der einen Seite steht die Drag-Queen im Glitzerkleid, auf der anderen Seite stehen Menschen auf der ganzen Welt, die wegen ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Gender-Identität körperlicher und seelischer Gewalt ausgesetzt sind. Ein Bekannter von mir schrieb, er sei "glücklicherweise erst zweimal" körperlichen Angriffen aufgrund seiner Sexualität ausgesetzt gewesen. Wie kann es denn sein, dass man Gewalterfahrungen mit Wörtern wie "glücklicherweise" in Verbindung bringen muss? Irgendwas läuft doch gehörig falsch, wenn man(n?) sich freuen muss, nicht noch mehr körperliche Angriffe erlebt zu haben.

Conchita steht im Fernsehen auf der Bühne, vom Zuschauer getrennt durch tausende Kilometer und die schützende Scheibe des Bildschirms. Dieser Sicherheitsabstand macht es einfach, sie zu bejubeln und sich gleichzeitig für die eigene Toleranz auf die Schulter zu klopfen. Doch leider reagieren viele der Leute, die jetzt das tolerante Europa feiern, ganz anders auf LGBTQIA-Menschen in ihrer eigenen Umgebung. Plötzlich sind Berührungsängste da. Manche empfinden Ekel, viele sind einfach unsicher, wissen nicht, wie sie mit dem Gegenüber umgehen sollen - ganz nach dem Motto "Ich will ja nichts falsch machen!".

Ich wünsche mir, dass Conchitas ESC-Sieg mehr bewirkt als einen kurzen Hype. Ich wünsche mir, dass mehr Menschen bereit sind, gender-fluide Identitäten auch in ihrem direkten Umfeld anzunehmen. Und ich wünsche mir, dass all diejenigen, die im Internet Kommentare wie "Tötet es!" von sich gegeben haben, morgen früh mit nackten Füßen auf ein Lego treten.

Auf die Genderfluidität!

P.S.: Fast alles, was ich geschrieben habe, lässt sich auch auf andere Gruppen übertragen, die bestimmte Sozialprivilegien nicht genießen. Auch hier haben wir noch einen weiten Weg vor uns.

P.P.S.: Was hat sich der Schöpfer von Frollein Wurst eigentlich bei der Namenswahl gedacht?!

Donnerstag, 28. November 2013

[ʃtʊts] - Studentische Tagung Sprachwissenschaft

Oder: Wir fahren mit der Benrather Linie

Ein beliebtes Partyspiel besteht darin, dass jeder Spieler einen Zettel mit dem Namen einer berühmten Persönlichkeit auf die Stirn geklebt bekommt und diese dann durch Ja/Nein-Fragen erraten muss. Dass man dieses Spiel nicht nur mit Stars, sondern auch mit Sprachen spielen kann, weiß ich seit zwei Wochen.

Vom 13. bis zum 17. November habe ich an der Studentischen Tagung Sprachwissenschaft, kurz [ʃtʊts], in Düsseldorf. Auf dieser Tagung treffen sich linguistikbegeisterte Studenten, um Vorträge zu halten, sich auszutauschen und die Art von Spaß zu haben, dem Außenstehende mit einer Mischung aus Unverständnis und Angst begegnen. Das Ratespiel haben wir außer Sichtweite der Öffentlichkeit im Hostelzimmer veranstaltet, aber unser Glossotechnia - ein Spiel, bei dem man in der Gruppe eine neue Sprache entwirft - haben wir in einer Kneipe gespielt und dafür ordentlich schräge Blicke vom Kellner bekommen.

Auf der Tagung habe ich wirklich einige erfrischend schräge Vögel kennen gelernt. Während mein Linguistikstudiengang den Schwerpunkt aufs Deutsche legt, studieren viele der Tagungsteilnehmer Allgemeine und Vergleichende Sprachwissenschaft. Diese linguistischen Hansdampfs in allen Gassen beherrschen oft recht exotische Sprachen, von denen ich zum Teil bis zur Tagung noch nicht einmal gehört hatte. Unter den Nerds war ich noch die Normale - die, die keine Conlang spricht und auch nicht gerade dabei ist, eine zu entwickeln.

Einen Vortrag habe ich mich dennoch zu halten getraut. Vor einem erstaunlich großen und interessierten Publikum habe ich die Ergebnisse meiner Bachelorarbeit zu multiethnischen Jugendsprachen vorgestellt. Es hat mir noch nie Probleme bereitet, vor vielen Menschen zu sprechen - ganz im Gegenteil, ich muss zugeben, dass ich mich ganz gerne reden höre und unter anderem daher eine Karriere in Forschung und Lehre in Erwägung ziehe. Zu Beginn des Vortrags war ich etwas aufgeregt, was sich dann aber schnell legte, sodass die zwanzig Minuten Redezeit wie im Flug vergingen und ich hinterher zufrieden mit mir und meiner Präsentation war.

Zudem habe ich auch vielen anderen spannenden Vorträgen gelauscht. Toll, was für eine Vielfalt es dort gab! Von Schriftsprachtransfert bilingualer Schüler über Fremdsprachenakzentsyndrom bis zum unscheinbaren Wörtchen hm und seinen Bedeutungen. Zwar konnte ich nicht allen Vorträgen inhaltlich komplett folgen, aber ich habe doch bei allen Leuten gemerkt, dass sie hier über Themen sprechen, die ihnen am Herzen liegen. Die Atmosphäre ist eine ganz andere als bei einem Uni-Referat, das man schnell hinter sich bringen möchte - wesentlich konzentrierter, zugleich aber auch entspannter.

Besonderes Highlight für insbesondere die germanistischen Linguisten unter uns war die unmittelbare Nähe zur Benrather Linie. Hierbei handelt es sich um eine Sprachgrenze, die unter anderem durch den Düsseldorfer Stadtteil Benrath verläuft und nach ihm benannt ist. Als wir morgens in die Straßenbahn vom Hostel zur Uni fuhren und feststellten, dass genau diese Bahnlinie nach Benrath fährt, waren wir natürlich ganz aus dem Häuschen - Hihi, wir sind in der Benrather Linie! 
Von den anderen Passagieren haben wir nur ungläubige Blicke geerntet.

Auf die Benrather Linie!

Samstag, 19. Oktober 2013

Foodie and I know it

Oder: Instagram, bevor es kalt wird!

"You're such a foodie", sagte der syrische Marxist im Urlaub zu mir, wenn ich mich darüber beschwerte, dass schon wieder Fast Food auf der Tagesordnung stand. Dass ich ein Foodie sei, wurde mir schon mehrfach mit leicht abwertendem Unterton vorgeworfen, aber ich habe mich selber nie als Foodie gesehen. Bis ich plötzlich vorgestern trotz Hunger lange in der Küche stand, um Suppengrün kleinzuschneiden und meine Gemüsebrühe selberzumachen. Während die Suppe dann eine Stunde lang auf dem Herd köchelte, hatte ich Zeit, mich näher damit zu beschäftigen, was ein Foodie eigentlich ist. 

Feinschmecker und Kenner von Qualität, [sie] schätzen Selbstgemachtes und hochwertige Zutaten. Gesundheit und Genuss sind ihnen gleichermaßen wichtig. Viele Foodies sind Vegetarier. Foodies sind in der Regel Ende 20 bis Anfang 50 und meist weiblich. [...] Foodies [sind] interessierte Laien, die gutes Essen und Trinken in seiner Gesamtheit lieben, sich für die kulturellen Hintergründe interessieren. Dabei verfolgen sie die neuesten Trends im Bereich des Kulinarischen.
Alles klar, mal sehen.

Zu den objektiv feststellbaren Basics: Weiblich bin ich, aber nicht zwischen Ende 20 und Anfang 50. Aber auch die Foodies brauchen ja Nachwuchs. 

Feinschmecker? Was ist das denn wieder? Die bereits genannte vertrauenswürdige Quelle verweist hier auf den Eintrag Gourmet, allerdings grenzt der Eintrag Foodie Foodies von Gourmets ab.*
  
Kenner von Qualität, ja, das kommt inzwischen fast hin. Früher habe ich lieber viel und billig gegessen, aber inzwischen weiß ich, dass es - auch beim knappen Studentenbudget - nicht immer der billigste Käse sein muss. Ich kann es mir nicht leisten, exorbitante Summen für Essen auszugeben, aber ich kaufe lieber etwas weniger, dafür aber hochwertigere Produkte. Damit wäre auch der Punkt "hochwertige Zutaten" abgehakt. Selbstgemachtes schätze ich auch, sonst hätte ich mir die Stunde gespart, die die Gemüsebrühe brauchte. Ich backe auch mal Brot oder Brötchen selbst oder stelle mein eignes Pesto mit Basilikum aus dem Garten her.

Das mit dem Vegetarier ist ein schwieriger Punkt. Ich habe mit sieben Jahren beschlossen, Vegetarierin zu werden, was ich auch immer mehr oder weniger konsequent durchgehalten habe. Inzwischen esse ich allerdings regelmäßig Fisch und ganz selten Fleisch. Vegetarierin bin ich somit nicht, aber ich koche meist vegetarisch, manchmal auch vegan. Mein Kochstil lässt sich auch nicht einer bestimmten Ernährungsweise zuordnen. Da ich als Foodie ja die kulinarischen Trends verfolge, weiß ich, dass zurzeit die paleo diet angesagt ist, außerdem sind vegane und glutenfreie Küche gerade ganz groß. Ich möchte mich allerdings nicht durch irgendwelche Zutaten- und Zubereitungsvorgaben in meinem Genuss einschränken lassen, weswegen ich das Prinzip verfolge, zu essen, was mir guttut.

Ja, ich liebe "gutes Essen und Trinken in seiner Gesamtheit". Ja, ich bin ein Foodie. 

Und wofür brauchte ich gestern die Gemüsebrühe? Als echter Foodie bin ich natürlich auch auf Essens-Blogs unterwegs und bin dort auf zehn Rezepte für Herbstsuppen gestoßen. Vorgestern stand mir der Sinn nach Minestrone mit Pasta, Spinat und getrockneten Tomaten. Die Suppe war nicht nur sehr lecker, sondern sah auch so aus.



Das musste ich natürlich sofort mit meinen Facebook- und Instagram-Freunden teilen. Das ist bei uns Foodies ja ganz schlimm - bis wir das Gericht fotografiert, mit Filtern bis zur Unkenntlichkeit entstellt und dann hochgeladen haben, ist die Suppe kalt. Das Essen kann man auch nicht recht genießen, weil man ständig nachschauen muss, ob man schon ein Like hat. Dabei könnte essen so schön sein. Und was sagt der syrische Marxist? Ich sei ja "so generation Y."

Auf das gute Essen!

* Und deshalb, Erstis, ist Wikipedia eben keine zitierfähige Quelle.

Sonntag, 13. Oktober 2013

Nachtwanderung

Oder: "Aber ich studier nicht Medizin."

Vorgestern postete eine Studienanfängerin ganz panisch in der Facebook-Erstigruppe, dass sie erst heute in der Uni-Stadt ankomme und dringend einen Schlafplatz benötige. Da ich weiterhin auf Mitbewohnersuche bin* und somit ein freies Bett abzugeben habe, habe ich ihr kurzerhand geschrieben, dass sie erstmal bei mir unterkommen kann. Sie ist dann gestern angekommen, wurde von ihrer Mutter hergefahren, beide waren mir natürlich dankbar. Die Dankbarkeit hat sich in einem Marmeladenglas voller Pralinen geäußert - wäre doch nicht nötig gewesen!

Sie studiert hier Medizin und hat erst am Dienstag im Losverfahren ihren Studienplatz bekommen. Ich bin wirklich froh, dass ich so früh von meinem Studienplatz wusste, denn es ist wirklich kein Vergnügen, jetzt noch in irgendeiner Stadt ein Zimmer oder eine Wohnung finden zu wollen. Natürlich hatte sie schon einen Plan B, war bereits in ihrer Heimatstadt für Biologie eingeschrieben und bekam die Zusage für Medizin, während sie beim Kennenlernfrühstück der Biologen saß.

Diese Woche war die sogenannte O-Woche, das ist diese unglaublich lustige Veranstaltung, bei der alle Erstis Stadtrallyes, Kneipentouren und Nachtwanderungen mit ihrer Fachschaft unternehmen. Ich war nur bei der studiengangsspezifischen Infoveranstaltung für meinen Studiengang und hab den Rest der O-Woche den Erst-Erstis überlassen. 

Nun fragte mich die temporäre Mitbewohnerin, ob ich nicht Lust hätte, bei der Nachtwanderung der Mediziner mitzugehen. Da ich für den Abend nichts geplant hatte, habe ich einfach zugesagt. Am vereinbarten Startpunkt trafen wir dann auf etwa 100 Medizin-Erstis, von denen sich einige schon aus anderen Veranstaltungen kannten; die Mitbewohnerin und ich hingegen waren Frischlinge. Ich habe dann ein Mädchen entdeckt, das sich das freie Zimmer in meiner WG angesehen hatte, und wir haben uns ihrer Clique für den Rest des Abends angeschlossen. 

Ich habe mich immer mit meinem Vornamen und dem Zusatz "... aber ich studier gar nicht Medizin" vorgestellt, was natürlich für etwas Verwirrung gesorgt hat. Auch als Eindringling wurde ich von den Medizinern nett aufgenommen, ich bin ja schließlich ein umgänglicher Mensch und beiße nicht. Außerdem bin ich eine Bereicherung für jedes Flunkyball-Team - getroffen habe ich zwar nicht, als ich mit mit dem Werfen am Zug war, aber immerhin ging mein Wurf nicht ganz so weit daneben wie bei einigen anderen Spielern.

Wir haben natürlich nicht nur Flunkyball gespielt, sondern sind auch tatsächlich ein wenig gewandert. Ziemlich kalt war es gestern, sodass ich froh war, mir vorgestern vorsorglich Handschuhe gekauft zu haben. So eine Nachtwanderung ist auch eine schöne Art, seine neue Stadt und ihre Umgebung kennen zu lernen. Ich bin sonst nicht so fürs Wandern zu haben, aber in einer großen Gruppe machts schon Spaß. Die meisten Teilnehmer waren am Zielpunkt ziemlich durchgefroren, sodass wir uns umso mehr über den Glühweinausschank gefreut haben. Zurück ging es dann faulerweise mit dem Bus. Einer der Vorteile von Studentenstädten ist ja, dass das Busnetz meistens gut ausgebaut ist, sodass auch vom Stadtrand nachts um eins noch Busse in die Innenstadt fahren - in meiner Heimatstadt wäre ich da aufgeschmissen.

Morgen hat das süße O-Wochen-Leben ein Ende - die Lehrveranstaltungen gehen los, worauf ich schon ganz gespannt bin.

Auf die O-Woche!

* Ich habe mich schon entschieden, aber die Wunschkandidatin meldet sich erst morgen zurück. Wenn sie absagt, habe ich genug andere Kandidaten in der Hinterhand.

Mittwoch, 9. Oktober 2013

Gibt es noch andere Bewerber?

Oder: Auf der Suche nach einem Mitbewohner

Als ich gerade in Tel Aviv unterwegs war, klingelte mein Handy. Der Mitbewohner war am anderen Ende, teilte mir mit, dass er zum Oktober ausziehen werde, um sein Glück in Berlin zu finden. Ja, aus allen deutschen Uni-Städten führen Einbahnstraßen nach Berlin. Dass er auf Jobsuche sei und bei Erfolg wohl ausziehen würde, hatte er mir schon bei meinem Einzug gesagt. Seine Ankündigung kam daher nicht unbedingt überraschend, war aber auch nicht das, was ich mir für meinen Urlaub gewünscht habe.

Der Mitbewohner hat sich dann darum gekümmert, eine Anzeige auf einem einschlägigen WG-Portal zu schalten, und innerhalb von zwei Tagen erreichten uns mehr als vierzig Anfragen. Klar, die Lehrveransaltungen gehen in einer Woche los und noch immer sitzen überall im Land Studenten mehr oder weniger auf der Straße. Mit ungefährt zwanzig Leuten habe ich dann für diese Woche Besichtigungstermine ausgemacht und hoffe nun, dass jemand dabei ist, mit dem ich gerne die nächsten Semester eine Wohnung teilen möchte.

Unter den Bewerbern sind viele Erstis, die natürlich noch wenig Erfahrung haben, was die WG-Suche angeht. Da war ich, wie ich schon schrieb, nicht anders. Besonders goldig fand ich einen, der mich fragte, ob es denn außer ihm noch andere Bewerber geben. Nein, natürlich bist du der einzige Interessent für ein tageslichtdurchflutetes 21-qm-Zimmer mit Parkettboden in zentraler Lage!

Bis jetzt hätten heute schon drei Kandidaten vorbeikommen sollen. Aufgetaucht ist - niemand. Das ist allerdings eher weniger mein Problem, denn ich werde das Zimmer auf jeden Fall los, und bei denen, die bisher zur Besichtigung hier waren, waren auch einige dabei, denen ich zusagen würde. Ärgerlich ist es trotzdem, den ganzen Tag in der Wohnung zu sitzen und vergeblich auf die Leute zu warten. Wahrscheinlich ist das Karma schuld, denn als ich in Frankreich war, bin ich auch zu einem Besichtigungstermin einfach nicht erschienen. What goes around, comes around.

Schön, nach mehreren WG-Marathons mal auf der anderen Seite zu sitzen. Die Leute kommen rein, schauen sich das Zimmer sagen, spulen alle das gleiche Repertoire an Sätzen ab, und dann wird mir klar, dass es genau die Sätze sind, die ich auch schon in so vielen Wohnungen von mir gegeben habe. "Schön, wirklich, und so hell", "Das ist ja echt super zentral", "Ja, Interesse hätte ich auf jeden Fall." 

Und endlich kann ich auch die Frage stellen, die ich bei WG-Besichtigungen immer so schwierig finde - "Und was machst du sonst so?" Ja, was soll man groß machen. Wenn wir ehrlich sind, haben doch die wenigsten von uns ein aufregendes, erwähnenswertes Hobby. Zum Glück sind meine Gesprächspartner bei dieser Frage ähnlich ratlos wie ich. Vielleicht sollte ich mir eine Alternativfrage zulegen, auf die man eher eine sinnvolle Antwort zu geben weiß.

Auf die studentische Wohnungsnot!

Montag, 16. September 2013

Stillstand

Oder: Spaziergang auf der Straße

Am Samstag war Jom Kippur, der höchste jüdische Feiertag. An diesem Tag steht das öffentliche Leben in Israel komplett still - alle Läden und Restaurants sind geschlossen, es fahren keine Busse und Taxen, Fernsehen und Radio strahlen keine Sendungen aus. Auch lassen die meisten Leute am Feiertag ihr Auto stehen, sodass die Straße den Fußgängern, Radfahrern und Skatern gehört.

Jüdische Feiertage beginnen am Vorabend. Demnach waren bereits am Freitag um 14 Uhr alle Läden geschlossen, und in den nächsten Stunden kam dann auch der Verkehr zum Erliegen. Abends haben wir uns entschieden, einen kleinen Spaziergang zu unternehmen, und zwar auf der Straße parallel zum Strand, die in der Regel so stark befahren ist, dass man sie als Fußgänger kaum überqueren kann. 

Da war vielleicht was los! Ich hatte nicht erwartet, dass so viele Menschen unterwegs sind. Von Rennradfahrern bis zu kleinen Kindern mit dem Roller waren sie alle auf der Straße. Zwar gab es keinen Verkehrslärm, aber insbesondere die ausgelassen spielenden Kinder haben dafür gesorgt, dass es keinesfalls leise war. Die Atmosphäre war toll. Alle Leute - unabhängig davon, ob sie den Feiertag begehen - haben es genossen, die Straßen ganz für sich zu haben.

Wir waren zu fünft unterwegs - außer mir ein weiterer Hostel-Gast, zwei Hostel-Volunteers und ein Einheimischer. Irgendwann haben wir uns entschieden, es vielen Leuten gleichzutun und uns auf die Straße zu setzen - wenn schon, denn schon! Wir haben ein paar lustige Handyfotos gemacht, schließlich muss man ja dokumentieren, wie man auf der am meisten befahrenen Straße Tel Avivs eine Runde chillt. Bestimmt kursieren diese Bilder jetzt schon auf der facebook-Seite des Handybesitzers...

Auf die Feiertage!

Freitag, 13. September 2013

Bits & Pieces

Ein paar kleine Eindrücke von der Reise

  • Deutsch-österreichische Sprachbarrieren im Wiener Flughafen
    Mitarbeiter: "Deutsch or English?"
    Ich: "Deutsch"
    Mitarbeiter: "Na denn grüß Gott!"
  •  Austrian Airlines serviert ziemlich gutes Essen (Penne mit Tomaten und Basilikumsauce, dazu Mousse au Chocolat und Weißwein), aber ausgerechnet auf einem Flug nach Israel an die Kinder Gummibärchen zu verteilen, halte ich für wenig sinnvoll.
  • Prioritäten am Flughafen: Weder Toilettenpapier, noch Seife, noch ein Händetrockner, dafür aber volles WiFi-Signal.
  • Aus der Reihe "Dinge, die mir erstaunlich häufig passieren":  Ich stehe an der Ampel, ein Typ geht vorbei, dreht sich um und fragt mich etwas auf Russisch, das ich als "Bist du Russin?" aufgefasst habe. Ich verneine, er ist sichtlich enttäuscht.

Samstag, 7. September 2013

Mitbewohnperson

Oder: "Putzt du gerne?"

Nach meinen Erfahrung mit den Erstis diese Woche kann ich im Nachhinein verstehen, warum viele bestehende WGs ungern Erstsemester aufnehmen. Vor drei Jahren, als ich zum Studienbeginn meine erste WG in der damaligen Uni-Stadt gesucht habe, hat mich das natürlich mächtig geärgert. Viele WGs haben Bewerber ohne WG-Erfahrung von vornherein abgelehnt, andere haben mit der Begründung abgesagt, dass sie sich für jemanden in einem höheren Semester entschieden haben. Nach mehreren Fehlversuchen fand ich dann doch eine WG, die sich allerdings nach kurzer Zeit als wenig angenehm herausstellte. Der folgende Dialog spielte sich in der ersten Woche zwischen mir und einem der beiden Mitbewohner ab.

Ich: Ich putz dann mal den Herd, der sieht ja unmöglich aus.
Mitbewohner: Wieso? Das Essen ist doch im Topf, da ist es egal, wie der Herd aussieht.

Das ist natürlich eine Logik, gegen die der gesunde Menschenverstand nicht ankommt. Den Herd habe ich trotzdem geputzt, und in den folgenden Monaten war ich auch die einzige, die den Herd geputzt hat. Und den Rest der Küche. Und das Bad. Und den Flur. Abgesehen von gelegentlichen Erinnerungen an den von mir erstellten Putzplan hatte ich mit meinen Mitbewohnern nicht viel zu tun. Wir hatten gar keine gemeinsamen Interessen - der eine war ein Verbindungsheini, der gerade mit seiner Diplomarbeit beschäftigt war, und der andere ein sozial inkompetenter Informatiker. Ich habe wirklich nicht gern dort gewohnt. Zum Glück hatte ich das Zimmer nur zur Zwischenmiete, sodass ich wusste, nach meinem Auslandsjahr in eine andere WG oder Wohnung ziehen zu können.

Geplant hatte ich es nicht, aber auch während des Auslandsaufenthalts bin ich umgezogen. Zuerst habe ich bei einer Familie gewohnt und dort Wohnen gegen Hilfe gemacht, das heißt, ich war für die Kinderbetreuung zuständig und habe im Gegenzug ein Zimmer gestellt bekommen. Allerdings wuchsen mit die Pflichten dort bald über den Kopf, weil ich so eingespannt war wie ein normales Au-Pair-Mädchen und gleichzeitig die französische Uni wuppen musste. Daher bin ich nach fünf Monaten ausgezogen und hatte ein grandioses Abenteuer vor mir. Zimmersuche in Paris.

Dort gibt es großartige Zimmer! Sehr geräumig und gar nicht teuer. Äh, nee, sehr teuer und gar nicht geräumig. Mir wurden dort wirklich abenteuerliche Kammern angeboten, unter anderem ein unmöbliertes 14-qm-Zimmer im Dachgeschoss, das so viel Schräge hatte, dass man dort nur auf 2 qm aufrecht stehen konnte. Aber viel schöner war ein WG-Angebot: Der Typ, der dort wohnte, war schon Ende 30, behauptete aber in der Internet-Anzeige, dort wohne noch eine weitere Studentin. Als ich mich vorstellte, war von der zweiten Studentin keine Rede mehr. Stattdessen war seine erste Frage, ob ich gerne putze. Sucht er eine Reinemachfrau oder eine Mitbewohnerin? Mir war schnell klar, dass ich dort nicht einziehen würde, und hatte dementsprechend auch keine Fragen mehr. Er sagte dann: "Aber es ist ganz wichtig, dass man Fragen stellt! Vielleicht bin ich ja so einer, der nachts in dein Zimmer kommt und dir beim Schlafen zusieht." Nichts wie weg!

Ich habe dann letzten Endes ein kleines Appartement für mich allein gefunden, zwar nicht billig, aber ich zahle lieber etwas mehr und habe dafür meine Ruhe vor Mitbewohnmonstern. Wieder zurück in Deutschland, konnte ich mich direkt wieder auf die Suche machen. Da geriet ich wieder an so einen Spezialfall, einen Real-Life-Sheldon (also Cooper, der aus Big Bang Theory). Er hatte tatsächlich eine Mitbewohnervereinbarung, die ich hätte unterzeichnen sollen! Nicht so umfangreich wie Sheldons, aber doch über zwei A4-Seiten. Einige Highlights:
  • Der Abwasch ist innerhalb von 5 bis 10 Minuten nach Beendigung der Mahlzeit zu erledigen.
  • Duschen sind auf maximal 7 Minuten zu begrenzen.
  • Übernachtungsbesuch ist mindestens 24 h im Voraus anzukündigen.
Da wollte ich auch nur noch weg. Zum Glück habe ich dann eine nette Mitbewohnerin gefunden, mit der ich auch mal reden konnte und die meine Vorstellungen von Zusammenleben (und von Putzen!) geteilt hat. Da sie Zahnmedizinerin im 2. Jahr und ich faule Geisteswissenschaftlerin war, hatte sie allerdings immer recht viel zu tun, ist früh ins Bett und morgens früh wieder raus. Insgesamt war es aber eine schöne WG-Zeit.
Den bisher besten Mitbewohner - und das schreibe ich nicht, weil ich weiß, dass er hier mitliest - habe ich jetzt. Wir haben in den letzten zwei Wochen ungefähr drei Mal so viel geplaudert, wie ich mit meinen beiden ersten Pappnasen in einem ganzen Jahr gesprochen habe. Gestern abend klopfte er bei mir und fragte mich, ob ich ihm auf dem Balkon Gesellschaft leiste, während er eine raucht. Ungeachtet der Tatsache, dass meine bisherigen Mitbewohner alle Nichtraucher waren, wäre das in meinen früheren WGs nicht passiert. Find ich gut.

Auf das WG-Leben!

Freitag, 6. September 2013

Chomsky im Milchhafen

Im Sommersemester vor zwei Jahren habe ich Einführungskurse in die Linguistik belegt, in denen wir uns auch ganz kurz mit Noam Chomsky beschäftigt haben. Wie es der Zufall wollte, war Chomsky für ein paar Tage an einer Uni in der Nähe zu Gast. Der Prof einer Einführungsveranstaltung riet uns damals dringend, Chomskys Vortrag zu hören, da der Mann ja schon recht alt sei und man nicht wisse, ob das nicht vielleicht sein letzter Besuch in Deutschland ist. Leider hatten ziemlich viele Leute so gedacht, und der Hörsaal, in dem der Vortrag stattfinden sollte, war schon voll, als ich dort ankam. Vor dem Hörsaal stand eine ziemlich frustrierte Menschentraube. Einige haben versucht, die Verantwortlichen davon zu überzeugen, den Vortrag doch per Video in einen anderen Hörsaal zu übertragen. Das sei technisch nicht möglich, wurde uns erklärt, und wir wurden auf den Livestream im Internet verwiesen. Ja prima! Bis ich zu Hause bin und dort den Livestream geladen habe, ist der Vortrag bestimmt vorbei.

Ich hatte mich schon damit abgefunden, Chomsky für immer verpasst zu haben, bis ich fast genau zwei Jahre später auf einer Konferenz war, zu der Chomsky als keynote speaker eingeladen war. Chomsky ist ja nicht nur Linguist, sondern eine Art Universalmeckerziegeintellektueller. Sein Vortrag im Rahmen der Konferenz war daher auch keiner sprachlichen, sondern einer politischen Fragestellung gewidmet. Fast zwei Stunden hat der alte Mann geredet, über dies und jenes, über Occupy und Edward Snowden, über Brasilien und die Türkei. Am Ende war er so in Rage, wie es ein Mann Mitte 80 eben sein kann. Er hatte zwar alles angeprangert, was aktuell und dauerhauft nicht stimmt in der Welt, aber eine Universalantwort hatte auch er nicht. Ich habe fleißig Fotos gemacht und in einschlägigen sozialen Netzwerken hochgeladen, muss aber zugeben, dass #Chomsky kein so publikumswirksamer hashtag ist wie #dinner oder #shopping.

Eigentlich soll es hier auch gar nicht um meine kleinen Chomsky-Anekdoten gehen, sondern um einen Post im language log, den ich heute morgen interessiert bis amüsiert gelesen habe. Ich fasse den Artikel kurz zusammen - eine türkische Tageszeitung führt ein E-Mail-Interview mit Chomsky, der aber nicht auf alle Fragen antwortet. Der Redakteur erfindet daraufhin Antworten. Das Interview wird auf Türkisch und im englischen 'Original' veröffentlicht. Doch wie übersetzt man die erfundenen Aussagen nun am besten schnellsten und am billigsten vom Türkischen ins Englische? Klar, mit Google Translate.

Google Translate ist - nicht zuletzt dank der fleißigen Arbeit von Computerlinguisten - ein sehr brauchbares Werkzeug, um schnell die Grundgedanken eines fremdsprachigen Texts zu erfassen. In den letzten Jahren hat sich Übersetzungssoftware entwickelt - früher wurde kontextunabhängig ein Wort nach dem anderen übersetzt, heute werden Wortgruppen, Redewendungen und Kollokationen oft richtig erkannt und übertragen. Doch Google Translate ist kein Übersetzer, und es stößt gerade bei idiomatischen Ausdrücken doch oft an seine Grenzen.

So auch im Chomsky-'Interview'. Die allerschönste Stilblüte ist sicherlich die vom Milchhafen. Meine Türkischkenntnisse begrenzen sich auf şalter (ja, das ist das, wonach es aussieht - Schalter!) und milföy (Blätterteig, von frz. millefeuille), deswegen kann ich mir über den türkischen Satz kein Urteil erlauben. Er lautet
Aksine ne zaman ki her şey süt liman olur, düzene girer işte o zaman Batı'da telaş başlar.*
Google Translate bastelte daraus
Contrary to what happens when everything that milk port, enters the work order, then begins to bustle in the West.
Wie der language log erklärt, wurde hier eine Redewendung nicht erkannt und dementsprechend wörtlich übersetzt. süt und liman sind übersetzt tatsächlich 'Milch' und 'Hafen', sodass im Englischen milk port daraus wird. Es handelt sich eigentlich um eine Redewenung oder Metapher, die so viel bedeutet wie ruhig oder friedlich.

Wobei es mich auch nicht wundern würde, wenn der Mann, dessen farblose grüne Ideen es zu einem gewissen Ruhm gebracht haben, plötzlich von Milchhäfen sprechen würde. Was er selber wohl dazu sagt?

Auf die Transformationsgrammatik!

* Ich habe den Satz mal von Google Translate ins Deutsche übersetzen lassen und bekam die Nonsens-Übersetzung "Im Gegensatz zu dem, was geschieht, wenn alles, was Milch-Port, in die Arbeit, um, dann beginnt Treiben im Westen." Interessant ist, dass Google Translate mich fragt "Meinten Sie..." - lasse ich diesen Satz übersetzen, ist der Milchhafen plötzlich verschwunden: "Im Gegensatz zu dem, was passiert dann alles glatt, es gibt Auftrag, dann beginnt es im Westen zu fuss."