Donnerstag, 5. September 2013

Komm mal zur Sache!

Oder: Ich dachte, hier geht's um Linguistik.

Nein, das hier ist kein reiner Linguistik-Blog. Das hier ist ein Blog, der aus dem Alltag einer Linguistik-Studentin erzählt. Jetzt gerade kommt die Studentin in einer neuen Stadt an, muss ihren Alltag organisieren und noch dies und jenes erledigen, bevor das neue Semester losgeht. Deswegen schreibe ich momentan hauptsächlich über allgemeine Dinge, aber bald wird es auch um linguistische Themen gehen - natürlich für den Nicht-Linguisten aufbereitet.


Warum zur Hölle studierst du Linguistik?

Das ist eine gute Frage. Wenn mir vor drei Jahren jemand gesagt hätte, dass ich mich für einen Linguistik-Master entscheide, hätte ich der Person eindeutig den Vogel gezeigt. Im Bachelor habe ich Germanistik und Romanistik studiert, wobei mich ursprünglich der literaturwissenschaftliche Teil des Studiums angesprochen hat. Gelesen habe ich schon immer viel und gerne, ich habe mich auch während der Schulzeit ein bisschen mit Literaturgeschichte und -theorie beschäftigt.

Von den literaturwissenschaftlichen Veranstaltungen im ersten Semester war ich dann allerdings ein wenig enttäuscht. Ich weiß nicht, was ich mir damals von den Vorlesungen und Seminaren erhofft hatte, aber meine - wahrscheinlich zu hohen - Erwartungen wurden nicht erfüllt. Im zweiten Semester habe ich dann die Einführungskurse in die Sprachwissenschaft belegt und war innerhalb kürzester Zeit Feuer und Flamme. 

Mit Sprachwissenschaft kommt man ja in der Schule eher weniger in Kontakt. Wir haben uns im Deutsch-LK ein bisschen mit Spracherwerbstheorie beschäftigt, kurz einen Blick auf die Geschichte des Deutschen geworfen und auch den Zusammenhang zwischen Sprache und Denken thematisiert. Andere Bereiche der Sprachwissenschaft habe ich also erst in der Uni kennen gelernt. Fasziniert haben mich von Beginn an die Varietätenlinguistik und die kognitiven und neurologischen Aspekte von Sprachproduktion und -rezeption. Auch jetzt interessieren mich diese Teilgebiete am meisten, sodass ich hoffe, mich im Master darauf konzentrieren zu können. Schön ist, dass diese Disziplinen nicht rein linguistisch sind: Varietätenlinguistische Fragestellungen setzen ein gewisses Interesse an Soziologie vorau, während die kognitive Linguistik eng verzahnt ist mit Neurowissenschaften und Psychologie.


Und dann?

An den Master möchte ich gerne eine Promotion anschließen, um danach in Forschung und Lehre arbeiten zu können. Ich kann mir auch vorstellen, für eine Zeit ins Ausland zu gehen und dort eine Post-Doc-Stelle anzunehmen. Aber das steht noch in den Sternen.

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