Dienstag, 3. September 2013

One card to rule them all

Oder: Schätzelein, dat machste nicht nochmal!

Im ersten Bachelor-Semester hatte ich ein Seminar, für das wir uns die zu lesenden Texte in der Institutsbibliothek kopieren sollten. Ordner suchen, freien Kopierer suchen, Karte rein und es kann losgehen. Denkste! Statt der Anzahl der verbleibenden Kopien kam eine Fehlermeldung. Eject-Knopf gedrückt, nichts passiert.In solchen Situation fiel und fällt es mir schwer, die Ruhe zu bewahren. Ziemlich aufgeregt bin ich also zur Bibliotheksaufsicht gegangen und habe ihr mein Problem gebeichtet. Sie kam mit zum Kopierer, schaltete ihn aus und wieder ein, doch die Karte lies sich noch immer nicht entfernen. "Warte kurze", bat sie mich, verschwand, und tauchte mit einer Pinzette in der Hand wieder auf.

Und was zog sie aus dem Kartenleser? Die Mensakarte. Natürlich wäre ich vor Scham am liebsten im Boden versunken. Die Bibliothekarin warf mir einen halb strengen, halb amüsierten Blick zu und sagte nur "Schätzelein, dat machste aber nich nochmal!". Seitdem ist mir das auch tatsächlich nicht mehr passiert.

Wenn ich diese Geschichte Freunden von anderen Unis erzähle, sind die immer sehr erstaunt. Denn die meisten Unis haben inzwischen eine Kombikarte, die als Kopierkarte, Bezahlkarte für die Einrichtungen des Stundentenwerks (Mensa, Waschmaschinen im Wohnheim) und Bibliotheksausweis fungiert. Die Einführung einer solchen Karte scheiterte an der alten Uni bisher hauptsächlich am Widerstand des AStA. Inzwischen hat der AStA seine Meinung geändert, sodass es eine entsprechende Karte bald auch dort geben wird.

Letzte Woche habe ich mich informiert, wie das hier an der Uni ist, und siehe da, auch hier wird eine Kombikarte genutzt. Ich habe mir dann schnell eine besorgt und bin jetzt ganz froh, dass ich nicht mehr als Depp dastehe, der eine gelb-rote Mensakarte nicht von einer blau-weißen Kopierkarte unterscheiden kann. Auch Uni- und Institutsbibliotheken sind für mich inzwischen kein Neuland mehr, sodass ich mich relativ schnell mit der Zentral- und der Germanistikbibliothek vertraut gemacht habe. Dafür warten sicher neue Peinlichkeiten und Ersti-Schnitzer auf mich.

Auf das Studentenwerk!

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