Donnerstag, 29. August 2013

Von Kisten und Betten, Tischen und Schränken

Oder - Warten auf das Mobiliar.

Am Samstag bin ich umgezogen. Das Prozedere, sein Leben in Kisten zu packen, durch die Gegend zu fahren und an einem anderen Ort wieder auszupacken, ist nicht mehr neu. Dadurch, dass ich im Bachelor für zwei Semester im Ausland war und während des Auslandsaufenthalts auch noch einmal umgezogen bin, bin ich inzwischen ein alter Umzugshase. 

Zum ersten Mal seit dem Beginn meines Studiums vor drei Jahren wohne ich in einem unmöblierten Zimmer. Ich fand es nie schlimm, mit den ausgewohnten Möbeln anderer Leute vorlieb nehmen zu müssen, aber jetzt genieße ich es umso mehr, mir mein komplettes Mobiliar aussuchen und zusammenstellen zu können. Vor einigen Wochen schon habe ich mir bei einem Möbelgeschäft in meiner Heimatstadt ein Bett und einen Kleiderschrank ausgesucht und diese dann in die Filiale des gleichen Geschäfts in die Uni-Stadt bestellt. Einen Schreibtisch, eine Matratze und - für mich unverzichtbar - Bücherregale habe ich dann mit meinen Eltern bei einem örtlichen Möbelgeschäft gekauft und erfolgreich hier aufgebaut.

Nun wohne ich allerdings noch etwas provisorisch, denn die Spedition, die Bett und Schrank bringen soll, liefert nur mittwochs und donnerstags. Am Dienstag hatte ich eine Mitarbeiterin dort an der Strippe, die die Lieferung für Donnerstag zwischen 16 und 19 Uhr ankündigte - eine sehr studentenfreundliche Uhrzeit! (Ich oute mich an dieser Stelle als Langschläferin, die nur äußerst ungern mit den Hühnern aufsteht.)

Seit einer Stunde sitze ich also wie auf heißen Kohlen an meinem neuen Schreibtisch und warte darauf, dass die Lieferung ihren Weg in meine Wohnung findet. Normalerweise säße ich jetzt wahrscheinlich auch hier, würde an meiner leider noch immer nicht fertigen Bachelorarbeit sitzen, Musik hören oder die Nachmittagssonne auf dem Balkon genießen. Aber einfach die Tatsache, dass in den nächsten zwei Stunden - hoffentlich - jemand hier aufschlägt und mich von der Matratzenschlaferei erlöst, macht mich ganz hibbelig. Ich kann mich nicht richtig auf andere Dinge konzentrieren, aus lauter Panik, ich könnte die Türklingel überhören. Das Fenster und die Balkontür sind zu, um dem Straßenlärm zu entgehen, und doch schaue ich alle paar Minuten nach draußen in der Hoffnung, ein Fahrzeug zu sehen, das nach Möbeln aussieht.

Alles nicht so schlimm und sicherlich ein Luxusproblem, aber Frollein Ungeduldig war noch nie die beste Warterin. Däumchen drehen, Tee trinken (nicht zu viel, denn Murphys Gesetz zufolge klingelt die Spedition, wenn ich gerade im Bad bin) und bloggen.

Auf die Geduld!

Nachtrag, 17:40: "Wir kommen ein bisschen später und sind so zwischen 19 und 20 Uhr bei Ihnen."

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